Jährliche Hauptuntersuchung für ältere Fahrzeuge & neue Regeln
Die EU-Kommission hat Mitte Mai 2025 einen viel diskutierten Vorschlag veröffentlicht: Pkw, die älter als zehn Jahre sind, sollen künftig nicht mehr im zweijährlichen Rhythmus zur Hauptuntersuchung (HU), sondern jedes Jahr auf den Prüfstand. Während Befürworter:innen eine gestiegene Verkehrssicherheit erwarten, warnt der ADAC vor Mehrkosten ohne messbaren Nutzen – technische Defekte verursachen derzeit weniger als ein Prozent aller tödlichen Unfälle.
Warum der EU-Vorschlag zur jährlichen HU so kontrovers ist
Der Entwurf sieht vor, dass sämtliche Pkw und leichte Transporter ab ihrem elften Zulassungsjahr jährlich zur HU antreten müssen. Laut Brüssel könnten so Unfallzahlen um rund ein Prozent sinken. Kritiker:innen halten dagegen, dass moderne Assistenzsysteme und On-Board-Diagnosen bereits heute gravierende Defekte früh erkennen. Der ADAC verweist zudem auf eine Studie der TU Dresden, die keinen signifikanten Sicherheitsgewinn durch kürzere Intervalle belegt.
Neue HU-Plakettenfarbe 2025: Gelb ersetzt Orange
Ab 1. Januar 2025 gilt: Fahrzeuge mit orangefarbener Plakette müssen zur HU. Nach bestandener Prüfung gibt es die neue gelbe Plakette, gültig bis 2027. Die Farbe hilft Polizei und Werkstätten, das Fälligkeitsjahr schon aus der Ferne zu erkennen.
Euro 7 & Verordnung (EU) 2024/1257 verschärfen Emissions- und Batterieanforderungen
Parallel zu den Intervallplänen tritt die Verordnung (EU) 2024/1257 („Euro 7“) schrittweise in Kraft. Sie verpflichtet Hersteller, strengere Emissionslimite einzuhalten und erstmals eine Mindest-Batteriedauerhaltbarkeit nachzuweisen. Prüforganisationen wie TÜV, DEKRA und GTÜ müssen ab 2025 Batteriedaten (State of Health) elektronisch auslesen, bevor sie die Plakette erteilen.
Was sich für Elektrofahrzeuge konkret ändert
Für reine Batterieautos bleibt das Intervall 3-2-2 bestehen (erste HU nach drei Jahren, danach alle 24 Monate). Neu ist jedoch ein standardisiertes Hochvolt-Schnelltestverfahren. Abgasuntersuchungen entfallen weiterhin, stattdessen rücken Hochvoltkabel, Zellspannungen und Ladehistorie in den Fokus.
Steigende CO₂-Abgabe & Spritpreise: HU-Termin clever kombinieren
Mit dem CO₂-Preis von 55 €/t ab Januar 2025 verteuern sich Benzin um ca. 4 Cent und Diesel um knapp 5 Cent pro Liter. Wer sowieso zur HU muss, kann den Besuch bei Tüv Hanau mit einem spritsparenden Check verbinden: Reifendruck anpassen, Motoröl prüfen, Klimaanlage warten.
Checkliste: So bestehen Sie die HU im ersten Anlauf
- Beleuchtung & Elektrik: alle Leuchten auf Funktion und Lichtfarbe prüfen.
- Bremsanlage: Beläge, Scheiben und Bremsflüssigkeit kontrollieren lassen.
- Fahrwerk & Lenkung: Spurspiel und Stoßdämpfer messen lassen.
- Reifen: mind. 1,6 mm Profil, besser 3 mm; DOT-Code beachten.
- Assistenzsysteme: Fehlercodes von ABS, ESP, TPMS löschen.
- E-Auto-Spezial: BMS-Software aktualisieren, Hochvolt-Leitung auf Beschädigungen prüfen.
FAQ zur Hauptuntersuchung 2025
Wie lange darf ich die HU überziehen?
Bis zu zwei Monate; danach erhöht sich die Prüfgebühr, und es droht ein Verwarnungsgeld. Bei über acht Monaten Verspätung kommen 60 € Bußgeld und ein Punkt in Flensburg hinzu.
Muss ich bei der GTÜ höhere Gebühren zahlen als beim TÜV?
Nein. Die amtlichen Preise unterscheiden sich nur minimal, weil sie der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) unterliegen.
Ersetzt der regelmäßige Werkstattservice die HU?
Nein. Auch ein lückenloses Serviceheft befreit nicht von der amtlichen Hauptuntersuchung.
Gibt es Sonderfristen für Wohnmobile oder Anhänger?
Ja. Anhänger ≤ 3,5 t bleiben beim Zweijahres-Intervall, darüber gilt jährlich. Wohnmobile bis 3,5 t folgen dem Pkw-Schema; darüber greifen eigene Regelungen.
Lokaler Tipp: So erreichen Sie die Prüfhalle in Hanau
Das GTÜ-Ingenieurbüro Hanau liegt im Gewerbegebiet Nord, fünf Minuten von der B 45-Ausfahrt „Hanau-Nord“. Dank Online-Terminen und einer Kundenlounge wird der HU-Besuch zum komfortablen Erlebnis.
Ausblick: Digitale Plakette & OBD-Streaming ab 2027
Das Bundesverkehrsministerium testet bereits 2025 eine NFC-fähige „Plaketten-Card“. Sie soll HU-Daten verschlüsselt speichern und Polizeikontrollen vereinfachen.
Rechtlicher Kontext: Richtlinie 2014/45/EU vs. geplante Änderung
Aktuell gibt die Richtlinie 2014/45/EU nur Mindestintervalle vor; Deutschland nutzt den Spielraum mit 3-2-2. Wird der neue Vorschlag umgesetzt, muss die StVZO angepasst werden, was für Hessens Autofahrer:innen höhere Fixkosten bedeuten könnte.
Wirtschaftliche Chancen für regionale Werkstätten
Eine verkürzte HU-Frist würde das Prüfvolumen im Main-Kinzig-Kreis um geschätzte 18 % erhöhen. Das Kfz-Gewerbe Hessen rechnet mit bis zu 60 neuen Arbeitsplätzen, aber auch mit Investitionen in modernere Prüfstände.
Tipps zur Vorbereitung – die 3-1-1-Regel
- 3 Monate vorher: Serviceheft checken, Sichtkontrolle auf Ölverlust & Rost.
- 1 Monat vorher: Probefahrt beim Meisterbetrieb, Bremsflüssigkeit & Abgasanlage prüfen.
- 1 Woche vorher: Innenraum reinigen, Verbandkasten (DIN 13164:2022) kontrollieren, Warndreieck & Warnweste bereitlegen.
Wer sich rechtzeitig auf die anstehenden Neuerungen vorbereitet, erspart sich Stress, zusätzliche Kosten und vermeidbare Ausfallzeiten. Die jährliche Hauptuntersuchung für ältere Fahrzeuge, strengere Euro-7-Grenzwerte und die gelbe Plakette rücken Fahrzeugpflege, Batteriezustand und digitale Diagnose stärker in den Mittelpunkt. Regelmäßige Checks von Beleuchtung, Bremsen und Assistenzsystemen – idealerweise kombiniert mit einem vorsorglichen Eco-Service – sichern nicht nur die Plakette, sondern auch den Wiederverkaufswert. Wer das Ganze bequem und zeitsparend erledigen möchte, findet in der Tüv Hanau-Prüfstelle einen regionalen Partner, der Online-Termine, kurze Wege und umfassende Beratung bietet. So bleibt das Auto verkehrssicher, umweltgerecht und fit für alle gesetzlichen Vorgaben, die 2025 und darüber hinaus auf Hessens Straßen wirken.